Hier haben wir einige der gebräuchlichsten Ausdrücke gesammelt und Erklärungen beigefügt. Sollten Sie eine Erklärung vermissen, senden Sie uns den Begriff per E-MailNeueintrag eines Begriffs in das Lexikon von Antikmöbel Jürgen Findeisenund wir fügen ihn in die Liste ein. Klicken Sie auf den jeweiligen Buchstaben!
 

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Aedikule

Von Gesims tragende Säulen frankierte Nische.Seitenanfang

Akanthus

Diestelartiges, oft eingerolltes Blattornament, das einzeln oder in Ranken vorkommt und nach der Bärenklaupflanze der Mittelmeerländer benannt ist. In der Möbelkunst war es vor allem während der Renaissance und im Barock beliebt. Am bekanntesten als Säulenkapitell .Seitenanfang

Anrichte

Halbschrank mit Türen oder Schubladen und Aufsatz mit Borden zur Aufbewahrung von Geschirr.Seitenanfang

antik

(Lat. = alt); im Kunsthandel auch allg. als alt im Gegensatz zu modern gebräuchlichSeitenanfang

Antiquität

ein altertümlicher GegenstandSeitenanfang

Atlant

Kräftige männliche Gestalt als Gebälkträger. Gegenstück zur weiblichen KaryatideSeitenanfang

Augsburger Schrank

siehe FassadenschrankSeitenanfang

Baluster

(auch Docke) Kleine, gebauchte Säulen mit stark profilierten Schaft, die gerne in Form von Galerien als Möbelverzierung angewendet wurden.Seitenanfang

Balustrade

Brüstungsgeländer aus kleinen Säulen; Geländerartige Einfassung von MöbelteilenSeitenanfang

Base (Basis)

Fußstück einer Säule oder eines PilastersSeitenanfang

Blindholz

Das durch wertvollere Furniere überdeckte, unedle Kernholz bei furnierten Möbeln.Seitenanfang

Buffet

Das auf die italienische Kredenz zurückgehende Buffet dient zum "Anrichten" oder "Kredenzen" von Speisen. Hinter den Türen und in den Schubladen wurden Bestecke und Geschirr aufbewahrt.Seitenanfang

Diamantierung

Appliziertes Zierstück an Möbeln in der Art geschliffener Diamanten; beliebtes Dekorationselement der Renaissance und der Neorenaissance (Gründerzeit).Seitenanfang

Docke

siehe BalusterSeitenanfang

Dressoir

(Frz. dresser = anrichten) Form des Stollenschrankes der Spätgotik und der Frührenaissance. Später entwickelte sich daraus die Anrichte, Kredenz oder Buffet.Seitenanfang

Eierstab

Aus der Antike stammende Schmuckleiste, in der senkrecht stehende Ovale mit pfeilspitzartigen Ornamenten abwechselnd angeordnet sind.Seitenanfang

Fassadenschrank

(Nürnberger Schrank, Ulmer Schrank, Augsburger Schrank)

Großer, zweigeschossiger, meist süddeutscher Schrank, der sich in seiner Frontgliederung an architektonischen Formen (Gebäudefassaden) anlehnt. Hauptsächlich in der Renaissance und im Frühbarock verbreitet, meist viertürig, von Säulen und Pilastern eingefasst. (Nürnberger Schrank, Ulmer Schrank, Augsburger Schrank)Seitenanfang

Frankfurter Schrank

Meist großer zweitüriger Schrank mit hohem Sockel, Säulen oder Pilaster in der Mitte und an den Ecken des Korpus und stark ausladendes, gerades oder verkröpftes Gesims. Als Frankfurter Schränke gelten der Wellenschrank und der Nasenschrank.Seitenanfang

Füllungen

Dünne Bretter, mittels einer Nut in einen Rahmen eingepasst (z.B. bei Schranktüren), so dass sie arbeiten können.Seitenanfang

Furnier

furnieren

Furnierung

(Frz. fournir - mit etwas versehen) Dünne Edelholzblätter, mit denen das Blindholz kaschiert wird bzw. das Aufbringen des Furniers auf das Blindholz.Seitenanfang

Garnitur

Ensemble von Sitzmöbeln, meist eine Sitzbank mit mehren Sesseln und/oder Stühlen in einheitlicher Ausführung der Gestellte und Gleichartigkeit der Bezüge.Seitenanfang

Gesims

Waagerechter, ausladender, meist profilierter Streifen in der Möbelkunst (Architektur), der horizontal aufgliedert. Auch als oberer oder unterer Möbelabschluss.Seitenanfang

Hamburger Schrank

(Hamburger Schapp) Großer zweitüriger Dielenschrank des Barock, meist in Nussbaum furniert, mit geradem, verkröpftem Gesims, Schubladengeschoß und abgeflachten Kugelfüßen. Die Türen sind von Pilastern eingerahmt, die Füllungen sind meist spitzoval. Die Pilaster, die Zwickel und die Mitte des Abschlussgesims sind mit reichem Schnitzwerk versehen.Seitenanfang

Herme

Von Hermes, Gott des Verkehrs und der Wege. Tragende Halbfigur oder Büste. Seit der griechischen Antike in der Architektur und im Kunstgewerbe gebräuchlich.Seitenanfang

Hohlkehle

Rillenartige konkave VertiefungSeitenanfang

Intarsie

Einlegearbeit von verschiedenfarbigen Hölzern, aber auch holzfremder Materialien, wie Elfenbein und Metallen in das Grundholz besonders in der Zeit der Renaissance und des Barock bis etwa 1800. Allgemein wird heute aber dieser Ausdruck auch für die Marketerie verwandt (siehe dort).Seitenanfang

Kapitell

Oberer ausladender Abschluss von Säulen, Pfeilern oder Pilastern.Seitenanfang

Karyatide

Weibliche Statue als Gebälkträgerin an Stelle einer Säule. Gegenstück zum männlichen Atlant.Seitenanfang

Kehlung

Rillenartige Vertiefung, vor allem bei Leisten, Profilen und RahmenSeitenanfang

Korpus

Kastenteil eines Behältnismöbels aber auch das unedle, nicht sichtbare Kernholz bei furnierten Möbeln (siehe Blindholz).Seitenanfang

Kredenz

(Ital. credenzone = Anrichte) Halbschrank zur Aufbewahrung des Tischgeräts (credenza), das auf dem Schrank angerichtet wurde. Beliebtes Möbel der italienischen Renaissance.Seitenanfang

Lisene

Flache, senkrechte Leiste zur Gliederung einer Fläche, z.B. Fläche zwischen seitlichem Eckteil und Türrahmen bei SchränkenSeitenanfang

Lyra

= Leier. Beliebtes Motiv der Möbelkunst von Louis-XVI-Stil bis zum Biedermeier. Sie wurden bei Stuhllehnen, Nähtischen u.ä. verwendet.Seitenanfang

Mäanderband

Rechtwinklig gebrochenes Schmuckband, das nach den Windungen des kleinasiatischen Flusses Maiandros benannt ist; ein antikes Bordürenmuster, das vor allem im Klassizismus zu Einfassungsintarsien diente.Seitenanfang

Marketerie

Das Aufleimen aus verschiedenen Holzfurnieren zusammengesetzter Ornamente auf das Grundholz.Seitenanfang

Möbel

(Lat. mobilis = beweglich) Darunter versteht man heute eine Vielzahl von Einrichtungsgegenständen, die zur Aufbewahrung der Habe und zum Wohnen entwickelt wurden.Seitenanfang

Nähtisch

Ein im späten 18. Jh. in England entwickeltes Tischchen zum Aufbewahren von Näh- und Handarbeitsutensilien. Verbreitet sich schnell in ganz Europa und war im Biedermeier besonders beliebt.Seitenanfang

Nasenschrank

Sonderform des Wellenschrankes, bei dem die Ecken zu kräftig vorspringenden Wülsten, sogenannten Nasen, ausgebildet sind (siehe Frankfurter Schrank).Seitenanfang

Nürnberger Schrank

siehe FassadenschrankSeitenanfang

Obelisk

Vierkantige, nach oben spitz zulaufende SäuleSeitenanfang

Ornament

VerzierungSeitenanfang

Ornamentenband

Horizontale oder vertikale Reihung von OrnamentenSeitenanfang

Pfeiler

Kantige Stützen im Gegensatz zu stets runden Säulen.Seitenanfang

Pilaster

Flacher Wandpfeiler anstelle einer voluminösen Säule, z.B. bei Schränken seitlich an den Lisenen angebracht, oft von Kapitellen und Basen begrenzt.Seitenanfang

Profil

Profilierung

In der Möbelkunst versteht man darunter Gesimse, Leisten u.ä. von unterschiedlich gerillter Form. Glatte Leisten werden mit dem Profilhobel profiliert.Seitenanfang

Relief

Reliefierung

(Lat. relevare = erheben) Aus einer Fläche erhaben vortretende figürliche oder ornamentale SchnitzereiSeitenanfang

Rocaille

(Frz. = Grotten- und Muschelornament) Ab 1730 verbreitetes Schmuckmotiv, das dem Rokoko seinen Namen gab.Seitenanfang

Rollbureau

siehe ZylinderbureauSeitenanfang

Rosette

Verzierung in Blütenform als KreisornamentSeitenanfang

Säule

Zählt zu den wichtigsten architektonischen Formen, die auch zur Gliederung und Gestaltung von Möbeln verwendet werden. Vor allem die Fassadenschränke der Renaissance bedienen sich dieser Elemente, aber auch im Barock blieben sie beliebtes Gestaltungsmittel.Seitenanfang

Schapp

Schappschrank

siehe Hamburger SchrankSeitenanfang

Sphinx

Sphingen

Geflügelter Löwe mit Frauenkopf; der Antike entstammendes Mischwesen; beliebtes Zierelement des Klassizismus, besonders des Empire.Seitenanfang

Stollenschrank

In der Spätgotik entstandenes Prunkmöbel, das sich bis ins 19.Jh. ständiger Beliebtheit erfreut. Der Name stammt von den hohen Beinen, den "Stollen", auf welchen die Korpusfront steht.Seitenanfang

Truhe

Die Truhe zählt zu den ältesten Möbeln. Sie war bereits in der Antike bekannt. Sie diente zur Aufbewahrung von Wäsche, Kleidung, Kostbarkeiten, aber auch Lebensmittel. Zunächst von einfacher Kastenform, bildeten sich seit der Spätgotik regional differenzierte Typen aus.Seitenanfang

Ulmer Schrank

siehe FassadenschrankSeitenanfang

Volute

(Schnecke) Spiralförmig eingerolltes, wulstiges Ornament, das in der Renaissance und im Barock im Kunstgewerbe und in der Möbelkunst als Ziermotiv diente.Seitenanfang

Wellenschrank

Der Name kommt von der Aufgliederung der Schrankfront und Schrankseiten in eine Folge von verschiedenen Kehlen und Wülsten, wodurch eine wellenartige Optik erzielt wird (siehe Frankfurter Schrank).Seitenanfang

Wulst

Großer RundstabSeitenanfang

Zwickel

Keilförmiges Verbindungsstück zwischen dem Rahmenwerk.Seitenanfang

Zylinderbureau

(Rollbureau) Schreibmöbel, das in seinem mittleren Teil durch einen Halb- oder Viertelzylinder geschlossen wird. Der Typ bildete sich in Deutschland und Österreich um 1750 an flachen Schreibtischen aus, bei denen ein halbzylindrischer Jalousieverschluss die ganze Fläche verdeckt. Beim Öffnen rollt sich die Jalousie zwischen Rückwand und Schubkästen ein.Seitenanfang